MK - 7 Handlungsfeld generell
Erstellt von Stadt Halle am 2. October 2023 - 9:00 Uhr.
Geben Sie uns bitte Rückmeldung zu den Handlungsfeldern übergeordnet. Treffen die vorgestellten Handlungsfelder mit den nachgeordneten Maßnahmenfeldern den bestehenden Handlungsbedarf?
Auf welchen Handlungsfeldern sollte die Priorität liegen? Bitte nennen Sie uns das oder die wichtigsten Handlungsfelder!
Hier die Handlungsfelder als Übersicht:
MK - 1 Radverkehr
MK - 2 Fußverkehr
MK - 3 ÖPNV
MK - 4 PKW-Verkehr
MK - 5 Wirtschaftsverkehr
MK - 6 Sharing in Quartieren
Thema:
Mobilitätskonzept
Status:
Abstimmung aktiv
Kommentare:
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2
Ja:
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Kommentare
Car-Sharing in den Quartieren
Hallo,
das Car-Sharing sollte in den Quartieren eine höhere Priorität genießen als der PKW-Verkehr.
Jede größere Parkfläche im Viertel sollte automatisch eine Car-Sharing-Option erhalten.
Wenn die privaten PKW, die überall in den Innenstädten größtenteils ungenutzt herumstehen, verschwinden sollen, ist dies die einzige Möglichkeit das Ziel ernsthaft zu realisieren.
gegen Car-Sharing
Car-Sharing hat nicht den gewünschten Effekt wie die Betreiber den Verantwortlichen versprechen. Ich kenne niemanden der sein privates oder dienstliches Fahrzeug auf Grund der Verfügbarkeit von Car-Sharing Angeboten abschafft. Die Folge: es stehen noch mehr Fahrzeuge in den Wohnvierteln und die Parkplatzsittuation für Anwohner (die z.B. einen Anwohnerausweis bezahlen) wird schlimmer. Hier hat sich wieder einmal ein Lobbyismus und Vetternwirtschaft still und heimlich in die Stadtverwaltung eingeschlichen.
Langzeitperspektive
Ich kenne auch niemanden, der wegen Car-Sharing sein Auto abschafft, aber Car-Sharing ist auf jeden Fall ein Gegenargument bei Überlegungen, sich ein erstes Auto abzuschaffen. Insofern ist dessen Wirkung wohl erst mittelbar zu bemerken.
Anekdotische Evidenz
Wenn "Ich kenne niemanden, der" eingeworfen wird, aber sämtliche systematischen Untersuchungen der letzten 30 Jahre dabei ignoriert werden, handelt es sich offenbar eher um Meinungsmache oder einen Tunnelblick.
Gutes Carsharing ist nachweislich für viele autofrei lebende Menschen die Voraussetzung für ihre Entscheidung, gar kein (oder bei Familien nur ein) Auto zu besitzen.
Und in Halle besitzen über 30% der Haushalte gar kein eigenes Auto, in manchen Stadtvierteln noch mehr.
Gegenbeispiel
Ich habe Anfang des Jahres mein Auto abgegeben, weil ich es eigentlich nur noch zum Einkaufen gebraucht habe. Seit dem benutze ich Carsharing und bin absolut zufrieden. Wenn ich mich in meiner Straße umschaue, stehen die meisten Autos die ganze Woche ungenutzt da und werden nur bewegt weil die Straßenreinigung kommt, oder vielleicht mal am Wochenende. Das müsste echt nicht sein.
Autoverkehr in der Altstadt
Den vermehrten Schwerpunkt auf dem Umweltverbund begrüße ich sehr. Insbesondere im Bereich der Altstadt scheint mir das Potenzial zur Steuerung des Autoverkehrs nicht ausgeschöpft. Im Bereich Hallmarkt-Dreyhauptstr-Oleariusstr kommt es regelmäßig durch parkende Autos in Verbindung mit dem fließenden Verkehr und Baustellen zu gefährlichen Situationen. Hier wäre mE zu prüfen, mit welchen Maßnahmen a) die Anzahl der parkenden Fahrzeuge zu reduzieren bzw in die Parkhäuser umzulenken ist b) die Zufahrt für Autos zu begrenzen ist. Bei den Maßnahmen fehlen Überlegungen, wie für Bewohner*innen aus den entfernteren Stadtteilen bzw Einpendler*innen die Nutzung des ÖPNV attraktiver gemacht werden kann, wenn sie in der Innenstadt zu tun haben. Auf den Ein- und Ausfallstraßen ist im Berufsverkehr regelmäßig ein Verkehrskollaps. Wenn P&R schlecht angenommen wird, wäre zu prüfen, woran das liegt und was zu ändern wäre. Wahlfreiheit bei der Wahl des Verkehrsmittels (gemeint ist wohl pro Auto) darf nicht höher bewertet werden als Lebensqualität und teilweise auch Überleben für die übrigen Verkehrsteilnehmer*innen.
Autoverkehr in der Altstadt
Dem letzten Satz von irish stimme ich besonders zu.
Nur zumutbare Einschränkungen des individuellen Autoverkehrs führen zum Ziel. Es erscheint mir wichtig zu sein, dass wir als Stadtgesellschaft uns darüber verständigen, welche Einschränkungen für Autofahrer zumutbar sind.
Mit einem attraktiveren ÖPNV wird man nur wenige Autofahrer zu einem Wechsel zum ÖPNV motivieren. Das Auto gewinnt den Attraktivitätswettbewerb immer (Privatsphäre, Transport von Einkäufen und Gepäck, individuelle Fahrtzeiten, Klimaanlage).
Höhere Parkgebühren in der Innenstadt werden auch nicht viel bewirken. Zum Umstieg auf ÖPNV werden dadurch vor allem weniger Wohlhabende motiviert. Es wäre eine Ungerechtigkeit, wenn Wohlhabende ihren zumutbaren Beitrag zu besserer Lebensqualität, Umwelt, Aufenthaltsqualität etc. nicht leisten müssten, weil sie sich jegliche steigenden Preise leisten können.
Autoverkehr in der Altstadt
Warum sollte man in der Altstadt mit dem Auto fahren, wo doch die Wege extrem kurz sind. Wer denkt, unbedingt auf die "grüne Wiese" einkaufen zu müssen, kann z.B. Car-Sharing oder den ÖPNV nutzen. Der hohe Leerstand von Gewerbeflächen ist das Resultat einer unatraktiven Innenstadt durch zugeparkte Straßen und zu viel Autoverkehr. In Städten, die ein mutiges, zukunftsgerichtetes Mobiltätskonzept realisiert haben, kommt es zu einer schnellen Entschärfung der Situation, nicht zuletzt für Gewerbetreibende durch dann wieder steigende Kundenfrequenz und Aufenthaltsqualität. Warum sollte man nicht Autfahrern auch mal etwas zumuten, wurde doch gegenüber allen anderen Verkehrsteilnehmern mit Schikanen nicht gespart? Also, mehr Mut ist angebracht. Er zahlt sich am Ende für Alle aus.
Nicht nur bis zum Tellerrand denken bitte.
Dieser Punkt ist definitiv ein Mehrgliedriges Problem. Zum einen haben wir eine Katastrophale Baustellenplanung und Umsetzung. Es werden Zeitgleich wichtige Verkehrsadern gleichzeitig gesperrt und Umleitungen nicht vernünftig geplant. Das beste Beispiel hierfür habe ich in der Informationsveranstaltung zur Sanierung der August Bebel Straße gehört. Der Ansprechpartner für die Umleitungsplanung hatte auf Nachfrage keinerlei Kenntnis zur vorhandenen Einbahnstraßensittuation im Wohnviertel. Probleme sind dann natürlich vorprogrammiert. Ein weiter wichtiger Punkt ist die Verfügbarkeit und Attraktivität von P&R Angeboten. Wichtige vorhandene Stellflächen wie der ehemalige Standort der Eisporthalle sind ungenutzt - die Verkehrsanbindung dort wäre jedoch perfekt. Warum hat man hier keinen Parkplatz angelegt und bietet den Besuchern ein gutes ÖPNV-Angebot. Beispiel: Tageskarte Parken incl. Straßenbahnticket - ein solchen Angebot mit der entsprechenden Platzverfügbarkeit im Bereich Rennbahnkreuz könnte großes Potential haben. Ein weiters Problem ist, das die vorhandene Stellplatz-Satzung für Neubauten an vielen Stellen ignoriert oder gar fragwürdig ausgenutzt wird. Die Ablöse für Großbauprojekte ist teilweise lächerlich oder gar unrealistisch. Ein strengeres Durchgreifen seitens der zuständigen Behörden ist hier dringend erforderlich (Beispiel Halorenring-Papenburg Neubau)
Platz für ruhenden Verkehr reduzieren
Der ruhende Verkehr, also zum größten Teil private PKW, nehmen überall im Stadtgebiet zu viel öffentlichen Raum ein. Diesen ruhenden Verkehr mehr auf private Flächen zu verschieben ist erstmal richtig, wird aber nicht ausreichen, dafür bräuchte es mehr Parkhäuser, und diese nehmen dann wieder Raum weg, der für Wohnraum oder Parkanlagen besser genutzt wäre. Es ist also unerlässlich die Anzahl privater PKW deutlich zu reduzieren. Dies kann durch eine höhere Gewichtung von Car-Sharing-Angeboten erreicht werden. Es sollte in jeder Straße, auf der eine Seite als Parkseite genutzt wird, pro 100 m mindestens einen Carsharing-Parkplatz geben. Damit Car-Sharing genutzt wird, muss es breit über die Stadtfläche verteilt sein, sodass keine Anreise zum Fahrzeug notwendig ist. Dazu sollte auch privates Carsharing unterstützt werden, das senkt die Hemmschwelle vom privaten PKW auf Carsharing umzusteigen.
Sicherheit der nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmer
Die Maßnahmen scheinen mir vernünftig. Priorität haben sollte meiner Meinung nach die Sicherheit von Fußgängern und Fahrradfahrern, die ich oftmals durch den PKW-Verkehr bedroht sehe. Insbesondere sollten Ampelschaltungen ungleich getaktet werden, wie bereits an einigen Kreuzungen in der Stadt. Fußgänger und Fahrradfahrer sollten also zuerst grün bekommen. Dies vermeidet schon einmal viele Gefahrensituationen, die aufrgrund des anscheinend außer Mode gekommenen Schulterblicks bei PKW-Fahrern entstehen.
Auch ist drignend über eine getrennte Verkehrsführung zwischen Fußgängern und Fahrradfahrern unterhalb des Riebeckplatzes zu gestalten. Und zu guter Letzt: Es sind keine "Radwege" mehr zwischen Straßenbahnschienen auszuweisen! Das ist ein eindrückliches Negativ-Beispiel für den Stellenwert des Radverkehrs in der Stadt!
P&R Plätze
Ich habe schon mehrere Lesermeinungen zum Betreff bei der MZ eingereicht. Diese könnte ich einreichen.
Am Beispiel des P&R Platzes in der Weststrasse in Halle Neustadt stelle ich täglich zwischen 8 - 9 Uhr die
mangelnde Auslastung fest, und gleichzeitig fahren zig PKW mit KZ "SK", "BLK" usw. auf der Magistrale
in die Innenstadt. Und das, obwohl 30m entfernt von dem P&R PLatz Straßenbahn und Bus-Anbindung in die
Innenstadt vorhanden ist. Ich hatte auch mehrere Vorschläge eingereicht, z. B. wie das Problem in Stuttgart
gelöst wird.
Lebens- und Aufenthaltsqualität für Halle
Alle Handlungsfelder greifen unweigerlich ineinander, deshalb ist eine scharfe Trennung und Priorisierung schwierig vorzunehmen.
Ich halte einen starken Fokus auf den Ausbau der Infrastruktur des Umweltverbunds in den Handlungsfeldern 1 bis 3 für den richtigen Weg. Durch die Schaffung eines attraktiven, sicheren mutlimodalen Angebots innerhalb des Umweltverbundes kann eine zukunftsorientierte Mobilitätswende gelingen.
Ziel muss sein, den stark begrenzten Raum unserer Stadt gerecht und mit Blick auf eine hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität zu ordnen und dabei zukunftsgerechte Ziele zur Reduktion von Emissionen im Verkehrssektor in den Blick zu nehmen.
Fahrradstraßen
Ich möchte dafür plädieren, Fahrradstraßen sternförmig aus der Innenstadt und vom Hauptbahnhof heraus in die äußeren Viertel anzulegen. Hier sind viele Städte schon weiter. Ein Vorschlag: Elsa-Brandström-Straße <> Distelweg <> Alte Heerstraße. Ein anderer Vorschlag: Riebeckplatz <> Friedrich-List-Straße <> Ernst-Toller-Straße <> Thomasiusstraße.
Für eine lebenswerte Stadt…
Für eine lebenswerte Stadt ist ein Mobilitätskonzept mit klarem Fokus auf ÖPNV, Fahrrad und Fuß wünschenswert, weil diese Mobilitätsformen für alle zugänglich, dementsprechend sozialgerecht/inklusiv, sind, mehr Raum für andere Nutzung bieten als Autoverkehr (plus Stellplätze) und umweltschonender sind. Dieser Fokus bedeutet auch Erleichterung für den notwendigen Autoverkehr (Lieferverkehr, Schulbusse, Krankentransporte, etc). Der Fokus soll zudem nicht nur auf dem Ausbau der Infrastruktur für ÖPNV, Fahrrad und Fuß liegen, sondern auch auf der Gewährleistung gerechter, ausreichend bezahlter und gesunder Arbeitsbedingungen der Beschäftigten dieser Bereiche.
Fokus auf ÖPNV
Mit dem ÖPNV können kapazitativ und räumlich gesehen die meisten Menschen von A nach B befördert werden. Hier ist also der größte Fokus drauf zu legen, auch bei der Priorisierung und Budgetierung von Maßnahmen.