Thüringer Bahnhof: Thüringer Straße

Thüringer Bahnhof: Thüringer Straße

An der Thüringer Straße soll ein urbanes Quartier mit einem Nutzungsmix aus Wohnen, Gewerbe und Freizeit mit Anbindung an den ehemaligen Thüringer Bahnhof entstehen.

Wettbewerbsauslobung und Aufgabenstellung

„Urbanes Leben am Thüringer Bahnhof“

Gegenstand des Wettbewerbs, der im Jahr 2020 durchgeführt wurde, war die Konzeption eines durchmischten Wohn- und Arbeitsgebietes in direkter Nähe des ehemaligen Industriestandortes Thüringer Bahnhof mit dem Arbeitstitel „Urbanes Leben am Thüringer Bahnhof“.

Der Entwurf soll einen Nutzungsmix aus Wohnen, Gewerbe und Freizeit, die Qualitäten eines urbanen Gebietes aufweisen und die für den Standort typische Durchmischung fortschreiben. Dafür gilt ein Richtwert von 70 % für den Nutzungsanteil Wohnen.

Mit Hinblick auf den sich in Aufstellung befindlichen Bebauungsplan gilt es im Besonderen den städtebaulichen Kontext zu analysieren, das Areal gesamtheitlich zu betrachten und weiterzudenken. Hier sei insbesondere eine durch öffentliche Nutzung geprägte Erdgeschosszone, die Durchwegung für den Fuß und Radverkehr und die Anbindung an den ehemaligen Thüringer Bahnhof zu nennen.

Preisträger*innen

1. Preis: Schönborn Schmitz Architekten, Berlin

3. Preis: Arbeitsgemeinschaft snarq architekten und Reiner Becker GmbG, Halle und Berlin

Ankauf: Arbeitsgemeinschaft Brambach/Dressler Architekten BDA, Halle
2. Wertungsrundgang: Großmann Architekten BDA, Halle
3. Wertungsrundgang: Rainer Hiemisch, freier Architekt, Saarbrücken

Jurytext zum 1. Preis

Thüringer Straße

Der Entwurf formuliert ein sehr harmonisches räumliches Ensemble aus gut gefügten und U-förmigen Baukörpern. Die 5-geschossigen Volumen werden an städtebaulich sinnvollen Situationen überzeugend zu 10-geschossigen Hochpunkten ausformuliert. Mit 31,50m wird die vorgegebene Höhe von 30m geringfügig überschritten. In Teilbereichen werden die Abstandsflächen überschritten. Die Jury sieht eine ggf. erforderliche, leichte Variation der Höhen als möglich und ohne Verlust der Raumwirkung an.

Der Entwurf formuliert sehr qualitätsvolle Freiräume in einer breiten typologischen Varianz. Die Verfasser binden ihren Entwurf an die angedachte Nord-Süd Freiraumtrasse an und reagieren reflektiert mit einer Piazza mit angrenzender öffentlicher Nutzung. Entlang den bestehenden Gebäuden im Norden wird ein gut proportionierter, linearer Aktivitätsraum entwickelt, der den Bestand respektvoll an das neue Quartier anbindet. Zwei begrünte Quartiersplätze bilden plausible Identifikationspunkte für die Anwohner und Nutzerinnen des gesamten Quartiers. Herzstück ist die „Grüne Mitte“, die als privater Freiraum auf der +1 Ebene (Bel Etage) angelegt ist. „Balkone“ binden diesen Garten visuell an die Thüringer Straße und den Aktivitätsraum an. Die darunter gelegene Fahrradgarage im Erdgeschoss wird als ein Baustein für ein modernes Mobilitätskonzept anerkannt. Die Autofreiheit im Quartier wird positiv gesehen.

Das Ensemble verfügt durch seine ruhige und gut gegliederte Fassade über eine zeitlose Erscheinung. Die helle Ziegelfassade, die die Verfasser kontextuell aus der Bestandsfassade der Malzfabrik ableiten, wird als langlebig und nachhaltig, aber auch als kostenintensiv durch den Bauherrn beurteilt.

Der Entwurf verfügt über eine eindeutige Adressbildung für die Wohnungen. Die Wohnungsgrundrisse sind funktional, die Größen sind der Raumanzahl angemessen ausgebildet. Die Jury wünschte sich hier auch weniger konventionelle, innovativere Ansätze.

Hier finden Sie den Siegerentwurf sowie die Entwürfe der weiteren Preisträger*innen.

 

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