Thüringer Bahnhof: Schmiedstraße / Julius-Ebeling-Straße

Thüringer Bahnhof: Schmiedstraße / Julius-Ebeling-Straße

In direkter Nähe zum Park am ehemaligen Thüringer Bahnhof soll ein durchmischtes Quartier entwickelt werden, welches Wohnen, Gewerbe und attraktive Freizeitmöglichkeiten vereint.

Wettbewerbsauslobung und Aufgabenstellung

„Neues Quartier am Thüringer Bahnhof“

Gegenstand des Wettbewerbs, der im Jahr 2021 durchgeführt wurde, war die Findung eines städtebaulichen Bebauungskonzeptes für ein durchmischtes Wohn- und Arbeitsquartier in direkter Nähe zum Bürgerpark am ehemaligen Thüringer Bahnhof unter dem Arbeitstitel „Neues Quartier am Thüringer Bahnhof“.

Auf dem Areal soll ein lebendiges Quartier entstehen, das sich durch eine Durchmischung von Wohn- und Gewerbeeinheiten sowie attraktiven Freizeitmöglichkeiten und Freiräumen auszeichnet und die Qualität eines urbanen Gebietes aufweist. Die Mischung Wohnen / Gewerbe soll im Verhältnis 80 zu 20 stehen.

Im Rahmen des Wettbewerbs „Neues Quartier am Thüringer Bahnhof“ soll ein lebendiger, gemischt genutzter innerstädtischer Quartierbaustein konzipiert werden. Jede der drei Nutzungsarten soll dabei das Gebiet prägen; als Richtwert für den Nutzungsanteil Wohnen kann ca. 80 % angenommen werden. Der genutzte Begriff „Freizeit“ steht stellvertretend für soziale, kulturelle, kirchliche, gesundheitlich und/oder sportlichen Zwecken dienende Einrichtungen. Die gesamte Bebauung im Bestand soll überplant werden. Die Teilnehmenden sind aufgefordert, eigenständige Entwürfe zu entwickeln, die neue städtebauliche Impulse in das Viertel einbringen, dieses dadurch aufwerten und somit auch das neue Quartier nachhaltig in die Stadt Halle integrieren. 

Preisträger*innen

1. Preis: Schönborn Schmitz Architekten, Berlin

2. Preis: Dietzsch & Weber Architekten BDA, Halle

3. Preis: Octagon Architekturkollektiv, Leipzig

Snarq Architekten BDA, Halle 
Däschler Architekten & Ingenieure GmbH BDA, Halle
Naumann Wasserkampf BDA, Weimar
Hobusch + Kuppardt Architekten, Leipzig

Jurytext zum 1. Preis

Thüringer Bahnhof - Schmiedstraße

Die Verfasser entwerfen im heterogenen Umfeld des Thüringer Bahnhofs, zwischen gewerblichen Nutzungen und Wohnnutzungen, ein Quartier, welches sich durch zwei wesentliche bauliche Elemente formuliert, den Block und den Solitär. Die Blockstruktur wird sowohl für den Realisierungsteil an der Schmiedstraße als auch entlang der Julius-Ebeling-Str. entwickelt. Zwischen ihnen entsteht eine großzügige Freifläche, die den Anwohner*innen im Quartier zur Verfügung steht, aber auch darüber hinaus Angebote an das Quartier machen kann und gemeinschaftliche Nutzungen ermöglicht. Der Baumbestand wird dabei, wo möglich berücksichtigt. Die Innenhöfe der Blocks lassen eine intimere Nutzung zu und differenzieren angenehm zwischen privateren und öffentlicheren Freiräumen. Die Höhenentwicklung der Blockbebauung reagiert auf den Bestand und erzeugt durch eine Höhenabstufung ins Quartiersinnere eine angenehme Maßstäblichkeit. Zum Park hin werden drei Solitäre gesetzt, denen es auf sehr selbstverständliche Weise gelingt raumbildend zu wirken. Es entstehen Plätze für eine Gastronomie und ein sogenannter Kulturplatz, der insbesondere den Kopf des Loests Hofs in Szene setzt. Während die Raumbildung durch das Preisgericht sehr begrüßt wird, werden die Größe und der urbane Charakter der Plätze kontrovers diskutiert. Auch die Höhenentwicklung zur Schlosserstraße bedarf einer Überarbeitung.

Mit den vorgeschlagenen hellen Ziegelfassaden wird im Thema Nachhaltigkeit der Fokus auf ein dauerhaftes und langlebiges Material gesetzt, welches auf angenehme Weise Bezüge zu der bestehenden Bebauung aufnimmt. Eine Überlegung zum Einsatz nachwachsender Rohstoffe wir jedoch vermisst. Die großzügigen Freiflächenanteile lassen größere unversiegelte Bereiche zu, welche sich positiv auf das Mikroklima des Quartiers auswirken können und sich für ein resilientes Regenwassermanagement anbieten. Hierbei ist die Ausbildung verschiedener Tiefgaragen nur unter den Blocks und Solitären hilfreich. Sehr begrüßt wird die gute Anschlussfähigkeit des Gebietes an die Nachbarschaft, die in Kombination mit den kleinen gewerblichen Angeboten eine belebte Erdgeschossebene erwarten lässt.

Hier finden Sie den Siegerentwurf sowie die Entwürfe der weiteren Preisträger*innen.

 

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